28.08.2024: Lauenburg - Hamburg - Wünderlich

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28.08.2024: Lauenburg- Hamburg
Der Frühstücksraum unserer Pension bietet einen schönen Blick auf die Elbe. Alles ist sehr liebevoll und familienfreundlich gestaltet, inklusive Serviette auf Franzis Teller mit der nicht ganz unpassenden Beschriftung „Raubtierfütterung“. Wir verabschieden uns und brechen auf, erst einmal ein bisschen auf der Route zurück, über die wir gestern gekommen sind. Wir wollen nämlich die Seite der Elbe wechseln und das geht hier nur über eine kombinierte Auto- und Eisenbahnbrücke recht weit östlich in Lauenburg. Auf der anderen Seite der Elbe setzt sich die Bebauung einfach fort, aber wir sind hier auf einmal nicht nur in einer anderen Ortschaft, und zwar in Hohnstorf, sondern auch in einem anderen Bundesland, und zwar wieder zurück in Niedersachsen. Vom Elbeufer hier hat man auch noch einmal einen tollen Blick auf die Altstadt von Lauenburg.

Wir fahren in Richtung Westen, immer auf ruhigen Sträßchen oder Fahrradwegen und immer entlang dem Deich. Meistens aber seitlich davon und auf der dem Land zugewandten Seite, so dass wir die Elbe gar nicht so oft zu Gesicht bekommen. Stattdessen sehen wir viele sehr propere Ortschafen und Häuser. Es ist zu erkennen, dass wir uns schon im erweiterten Umfeld von Hamburg befinden. Wir kommen bei leichtem Rückenwind sehr gut voran. Allgemein hatten wir im Verlauf unserer Tour großes Glück mit dem Wind. Vor der Reise wurde uns dringend davon abgeraten, Elbabwärts zu fahren. Wir sind sehr froh, unsere eigene Entscheidung getroffen zu haben und freuen uns schon riesig darauf, nach Hamburg zu kommen. Bei Geesthacht überqueren wir die Elbe wieder und kommen gleichzeitig auch wieder zurück nach Schleswig-Holstein. Die Brücke überquert zuerst die Elbe und dann eine Art Kanal, der hier für ein kurzes Stück parallel zur Elbe verläuft. Dabei sieht man von der Brücke aus direkt auf eine Schleuse, in der sich gerade ein großer Kahn befindet. Es dauert zwar etwas, aber wir bleiben so lange stehen, bis das Wasser aus der Schleuse abgelassen wurde, sich die Tore geöffnet haben und sich der Kahn wieder in Bewegung gesetzt hat. Für uns Bayern ist das richtig spannend.

Auf der nördlichen Seite der Elbe hinter Geesthacht verläuft der Radweg zunächst entlang einer viel befahrenen Straße. Hier verlassen wir nach gerade einmal knapp zweieinhalb Kilometern Schleswig-Holstein wieder und kommen nach Hamburg. Es ist uns zwar bewusst, dass dieses Bundesland viel größer ist als die namensgebende Stadt. Dennoch kommt das Ortsschild „Hamburg“ hier mitten im Nichts, dreißig Kilometer vor dem Stadtzentrum, etwas unerwartet und wir haben irgendwie auch keine Lust, uns triumphierend daneben posierend zu fotografieren. Wie das Ende der Tour kommt uns das hier nämlich definitiv noch nicht vor. Der Radweg löst sich teilweise etwas von der Straße und an einer Stelle sehen wir, wie das Reetdach eines Hauses erneuert wird. Die neuen Stellen sind gut durch das viel hellere Reet zu erkennen. Es ist sehr spannend, hier zuzuschauen, insbesondere, da recht viele Handwerker in einer ziemlich wuselnden Menge beteiligt sind.

Bei Altengamme löst sich der Radweg endgültig von der Straße und führt auf der Strecke der ehemaligen Marschbahn bis fast ins Hamburger Stadtzentrum. Hier ist es sehr ruhig und auch schön zu fahren. Nur die im späteren Verlauf des Radwegs verwendeten Betonplatten sind mit Kinderanhänger etwas unangenehm zu fahren, da sie ein bisschen zu schmal für beide Räder des Anhängers sind. Die Kinder waren bisher sehr geduldig, dafür gibt es nun gleich zwei sehr schöne Themenspielplätze direkt hintereinander: Einige Zeit verbringen wir auf einem schönen Feuerwehrspielplatz in West-Krauel, direkt neben der echten Feuerwache. Der Spielplatz ist wunderschön gestaltet, einziger Nachteil beim aktuell recht warmen Wetter ist, dass es nicht wirklich viel Schatten gibt. Wir fahren weiter, aber nur drei Kilometer zu einem tollen Eisenbahnspielplatz, eine Reminiszenz an die hier früher verlaufende Eisenbahnstrecke. Wir machen hier auch einen Imbiss und besprechen den weiteren Verlauf der heutigen Fahrt. Als Dirk Alex erklärt, was wir machen, wenn wir nach Hamburg kommen, hören wir von der Seite den Kommentar: „wir sind hier schon in Hamburg“, von einem Papa, der mit seiner Tochter auf dem Spielplatz ist. Das war jetzt nordisch knapp, aber er hat natürlich recht. Wir kommen ins Gespräch und bekommen während einer sehr netten Konversation viele Tipps zur weiteren Route und zu Hamburg mit Kindern. Danke!

Im weiteren Verlauf führt der Radweg sehr ruhig durchs Grüne bis nur ein paar Kilometer vor der Innenstadt. Selbst als wir Bebauung erreichen, wirkt das Ganze über weite Strecken immer noch sehr ländlich. Kurz hinter Tatenberg kommen wir auf einen sehr breiten und gut ausgebauten Radweg und ab hier sind auffällig mehr andere Radler unterwegs. Und kurze Zeit später ragt auf einmal der halb fertige Elbtower vor uns auf. Ab hier wird es plötzlich sehr urban: viele Brücken mit darüber ratternden Zügen, Lagerhallen und Verwaltungsgebäude. Auch die Türme der Innenstadt und die Elbphilharmonie sind nun schon am Horizont zu erahnen. Vorbei an der Großmarkthalle und dem SPIEGEL-Gebäude kommen wir endgültig in den zentralen Bereich. Hier wird das Fahren etwas unangenehmer, insbesondere mit dem Anhänger. Zunächst wegen den vielen Autos. Am Rathausplatz und der Alster dann eher wegen den vielen Fußgängern und anderen Radlern, zudem hier eine sehr großräumige Baustelle viel Platz wegnimmt. Wir erreichen dennoch glücklich unser Hotel, wo die Räder nun für ein paar Tage recht umständlich in einen abgelegenen Kellerraum drei Häuser neben dem Gebäude des Hotels verschwinden.

Der gemietete Kinderwagen wurde – wie abgemacht – an der Rezeption deponiert, so dass einer ersten Stadtbesichtigung nichts im Weg steht. Wir machen uns frisch und laufen dann in den Park „Planten un Blomen“, welcher ein Teil eines einstmals die gesamte Innenstadt umschließenden Grüngürtels ist. Hier gibt es zwei riesengroße Spielplätze und wir steuern denjenigen davon an, welcher näher am Hotel liegt. Hier verbringen die Kinder recht viel Zeit. Danach besorgen wir uns noch ein Abendessen in einem Restaurant neben dem Hotel und gehen dann ins Bett.

Tageskilometer: 58.6 km, Gesamtstrecke: 1099 km


Windmühle Artlenburg


Schleuse Geesthacht


Windpark im Süden von Hamburg


Endlich - wir haben die Innenstadt von Hamburg erreicht

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