25.08.2024: Havelberg - Gartow - Wünderlich

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25.08.2022: Havelberg – Gartow
Das Frühstück in der sehr schönen und oberhalb eines Cafés untergebrachten Pension ist leider erst um neun Uhr möglich. Die heutige Etappe ist keine der kürzeren und zudem hat gestern der Wetterbericht einen recht strammen Gegenwind vorhergesagt. Daher haben wir das Frühstück nicht dazu gebucht und wollen nun stattdessen in eine nahe gelegene Bäckerei gehen. Die Semmeln sind lecker, wir nehmen uns Zeit. Danach müssen noch die Zähne geputzt und die Räder rausgeholt werden. Letztendlich sind wir um 8:30 für den Aufbruch bereit und treffen beim Packen die Wirtin der Pension, die gerade das Öffnen des Cafés vorbereitet. Das gibt Gelegenheit für einen netten Plausch und als wir unser obligatorisches Foto vom morgendlichen Aufbruch machen wollen, kommt sie dazu und macht für uns ein Foto von uns allen vieren. Danke! Wir verlassen die zentrale Insel von Havelberg nach Süden und können dort recht bald auf kleine Straßen abbiegen. Sehr ruhig und grün verlassen wir die Stadt und kommen dabei am Gelände vorbei, auf dem der Havelberger Pferdemarkt stattfindet. Das ist ein großes Volksfest, welches in etwa eineinhalb Wochen losgeht. Die Vorbereitungen und Aufbauarbeiten sind schon am Laufen.

Wir überqueren den Elbe-Havel-Verbindungskanal über eine Schleuse und sind dann auf Betonwegen über offene Felder unterwegs. Der Himmel ist bedeckt und hier bläst uns in der Tat der angesagte Gegenwind entgegen. Immerhin sehen wir kurz hintereinander im Gebüsch neben dem Radweg ein Reh und einen Hasen. Der Gegenwind wird noch übler, als wir die Elbe erreichen und nun in Richtung Westen rollen. Zäh gegen den Wind ankämpfend geht es nur sehr langsam voran. Wenn das so bleibt, werden wir nicht viel Zeit für längere Pausen mit den Kindern haben oder dafür, am Abend noch gemeinsam etwas zu unternehmen. Nach etwa zwanzig Kilometern folgt der Radweg einer Biegung der Elbe nach Norden und hier fahren wir etwas vom Wind geschützt hinter dem Deich. Kurz vor Hinzdorf, es geht nun wieder nach Westen, verläuft der Radweg durch einen lockeren Wald, was uns wiederum etwas vor dem Wind schützt. Und hinter Hinzdorf hat die Stärke vom Wind schon so nachgelassen, dass er zwar deutlich spürbar ist, wir aber nicht mehr das Gefühl haben, von den Rädern gepustet zu werden. Ab Garsedow, schon ganz kurz vor Wittenberge, fahren wir ein Stück auf einer recht gut ausgebauten Autostraße, aber der Verkehr hält sich sehr in Grenzen. Hier fahren wir direkt auf dem Deich mit einem schönen Blick auf die Elbe und die große Eisenbahnbrücke, auch über einen Kilometer lang.

Eigentlich wollten wir die Elbeseite erst viel später wechseln und stattdessen durch Wittenberge fahren sowie dort einen Spielplatz besuchen. Dann hätten wir allerdings bei Schnackenburg die Fähre nehmen müssen und diese fährt aktuell nicht. Die Fähre macht nämlich wohl nicht wirklich viel Gewinn. Zwar haben sich die beteiligten Landkreise gerade darüber geeinigt, wie der Betrieb zu finanzieren ist. Aber nun gibt es keine Fährleute und über die Kosten, neue Kandidaten auszubilden, gibt es Streit. Also rollen wir alternativ über den sehr schmalen Fußweg auf der Eisenbahnbrücke. Hier trifft uns der Wind wieder richtig, wir rollen langsam und sind froh, dass uns an dieser Engstelle niemand entgegenkommt. Allgemein begegnen uns auf dem Verlauf unserer Fahrt entlang der Elbe recht wenige andere Radler, das hätten wir uns für einen so populären Radweg wie dem Elberadweg anders vorgestellt. Wir haben halt noch die Massen an Radlern und Radlergruppen auf dem Donauradweg vor sieben Jahren im Kopf. Hinter der Brücke verläuft der Radweg etwas planlos hin und her, teilweise entlang einer großen Straße, ehe er ab Märsche wieder absolut ruhig fernab der Straßen verläuft.

Bei der Ortschaft Wahrenberg, wir rollen gerade auf dem Deich, kommen wir zu einem absolut genialen Selbstbedienungs-Café. Wir legen eine ausgedehnte Pause ein und freuen uns, dass wir trotz des anfänglichen Kampfes gegen den Wind so gut vorankommen. Hinter Wahrenberg verlassen wir den Elberadweg für ein Stück und rollen alternativ über einen etwas kürzeren, kleinen aber sehr netten Nebenradweg zur Ortschaft Wanzer und dann ein paar hundert Meter auf der etwas größeren Straße L2 bis nach Aulosen. Da die Fähre bei Schnackenburg sowieso nicht fährt, verlassen wir nun den Elberadweg für heute endgültig und nehmen ab Bömenzien den direkten Weg in Richtung unseres Etappenziels: ein winziges aber erstaunlich stark von Autos befahrenes Nebensträßchen. Fünf Kilometer vor Gartow überqueren wir die ehemalige deutsch-deutsche Grenze. Hier steht heute noch einer der bekannten Grenztürme aus Beton sowie ein Grenzpfosten. Sonst erinnert nichts mehr an die Barriere, die noch vor 35 Jahren unsere Radtour unmöglich gemacht hätte. Leider schlafen die Kinder, gerade Alex hätte den alten Grenzturm bestimmt interessant gefunden. Aber wir werden den kommenden Tagen noch einige andere Exemplare sehen.

Nun ist es nicht mehr weit nach Gartow, wo wir erstaunlich früh ankommen. Wir machen uns im Hotel frisch, vom Zimmer aus haben wir einen schönen Blick auf den Gartower See. Wir kehren in einer Eisdiele ein und fahren dann mit dem Rad zur hiesigen Therme. Dort wollen wir aber nicht baden, sondern besuchen den direkt daneben befindlichen großen und schönen Wasserspielplatz, wo die Kinder sehr viel Spaß haben. Das Abendessen gibt es heute nicht in einem Restaurant, sondern in einem direkt auf dem Weg zurück am Hotel gelegenen netten Imbiss direkt am See.

Tageskilometer: 62.9 km, Gesamtstrecke: 941 km


Weiter entlang dem Elbdeich


Bockwindmühle Wanzer


Alter Grenzturm Bömenzien


Abendstimmung am Gartower See

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