19.06.2025: Rust - Straßburg
Wir schlafen minimal länger aus als gestern und vorgestern. Das bringt uns eine Begegnung mit der Euromaus beim Frühstücken ein. Franzi ist wieder begeistert und auch Alex freut sich. Die Kinder wollen heute nochmal zum Baden, und zwar in den Poolbereich vom Hotel Colloseo. Also nutzen wir die Zeit bis kurz vor dem spätesten Check-out und fahren erst um kurz vor 11 Uhr bei wieder perfektem Wetter mit sehr hohen Temperaturen los.
Erstmal durch die Ortschaft Rust, ein interessantes Konglomerat zwischen vereinzelten alten Gebäuden und jeder Menge Imbisse, Pensionen und Hotels. Es sind sehr viele Besucher und auch auswärtige Autos da. Der Europapark ist wohl gleichzeitig Segen und Fluch für den Ort. Wir verlassen Rust nach Norden auf einem schönen straßenbegleitenden Radweg und ganz schnell erinnert nichts mehr an den Rummel hinter uns. Nur über der Silhouette von Rust im Rückblick sind noch einige der großen Achterbahnen zu erkennen. Ab kurz vor Kappel sind wir für einige Zeit auf schönen kleinen Asphaltwegen unterwegs. Immer wieder kommen wir durch pittoreske Ortschaften mit schönen Fachwerkhäusern. In Allmannsweier kommen wir an einem Werk für große Tunnelbohrmaschinen vorbei. Vor dem Werk sieht man einige der riesigen Produkte der Firma herumstehen. Faszinierend. Hinter der Ortschaft geht es wieder auf einen straßenbegleitenden Radweg entlang der gar nicht so kleinen L75. Hier steht eine gigantische und mehrere hundert Jahre alte Linde.
Wir kommen sehr gut voran. Die Kinder schlafen, so dass wir entscheiden, in einem Rutsch und ohne Pausen bis nach Kehl durchzufahren. In Ichenheim könnten wir nun weiter entlang der Straße nach Kehl fahren oder zum Rhein und diesen entlang weiter rollen. Wir entscheiden uns für die zweite Möglichkeit. Ab den Fluss sind wir zwar wieder auf Schotter und auch bei Gegenwind unterwegs. Dennoch bereuen wir unsere Entscheidung nicht, denn es gibt viele spannende Dinge zu sehen: jede Menge Jet-Skis, eine Schwanenfamilie mit vier Jungtieren, viele Segelboote und Frachtkähne. Langsam nähern wir uns Kehl. Ein bisschen südlich von Goldscheuer kommen wir an eine sehr enge Brücke mit Stufen an beiden Enden. Hier den Kinderanhänger drüber zu bringen ist nicht ganz einfach, wir bekommen es aber hin. Der Radweg löst sich etwas vom Rhein und wir sind im dichten Buschwerk oder Wald unterwegs. Auf einmal sind wir in Kehl, wo wir an einem alten Arm des Rheins einen schön angelegten Park mit einem Wasserspielplatz finden. Genau das richtige bei dem Wetter.
Nach der Pause müssen wir nur noch ein paar Meter nach Norden fahren um zu der schönen Fußgängerbrücke am grenzüberschreitenden Garten der zwei Ufer zu kommen. Ein letztes Mal bekommt Dirks Rad eine neue Länderflagge verpasst und wir rollen über eine Art Radschnellweg weiter in Richtung der Innenstadt von Straßburg. Entlang der Straßen geht das sehr gut, sobald wir in der Altstadt unterwegs und somit in der Fußgängerzone unterwegs sind, wird es aufgrund wahrer Horden an Touristen, dabei handelt es sich größtenteils um Deutsche, etwas schwieriger. Wir sind froh, als wir das perfekt in der Innenstadt gelegene Hotel erreicht haben. Die Räder sind schnell in der hoteleigenen Garage verstaut. Das Hotel ist eine interessante Mischung aus sehr neuen und historischen Gebäudeteilen. Unser Familienzimmer ist genial direkt unter dem Dach gelegen. Wenn man sich beim aus dem Badfenster schauen etwas zu Seite beugt, kann man sogar das schöne Münster sehen.
Nachdem wir uns frisch gemacht haben, erkunden wir noch die ganz nahe Umgebung des Hotels. Wir essen ein Eis, kaufen Windeln für Franzi und essen dann zum Abendessen leckere Flammkuchen.
Tageskilometer: 50.2 km, Gesamtstrecke: 628 km

Große Tunnelbohrmaschine im Bau

Mehrere hundert Jahre alte Linde bei Meißenheim

Wieder am Rhein

Brücke der zwei Ufer zwischen Kehl und Straßburg