15.06.2025: Basel - Bantzenheim - Wünderlich

Wir haben heute eine sehr kurze Etappe vor uns und haben daher nach dem Frühstück etwas Zeit für einen Spaziergang durch Basel. So früh an einem Sonntag ist in der Altstadt noch sehr wenig los. Wir bummeln in Richtung des Basler Münsters, wo wir uns ausführlich umschauen. Wir bewundern die Figuren an der Fassade, insbesondere den Drachen, der gerade von einer Lanze durchbohrt wird und die vier etwas seltsam aussehenden Elefanten an der dem Rhein zugewanderten Seite des Münsters. Wir genießen den schönen Blick auf den Rhein sowie die Gebäude auf der anderen Flussseite: viele ältere aber auch die beiden recht neuen aber dennoch irgendwie unmodern aussehenden Roche-Hochhäuser.

Direkt auf der anderen Seite des Flusses liegt eine der winzigen hölzernen Personenfähren, auf denen man in Basel den Rhein überqueren kann. Dafür ist es aber noch zu früh, also schauen wir uns zuerst den sehr schönen Kreuzgang vom Münster an. Beeindruckend zwei Bronzebildnisse, die einen mit Obst und Gemüse bedeckten Markttisch zeigen sowie einen leeren Tisch mit einer Totenkopfmaske daneben. Das Ganze soll an die Vergänglichkeit von Allem erinnern. Wir verlassen den Kreuzgang, sehen dabei eine der wohl ersten Touristenführungen des Tages, und laufen vorbei am Naturhistorischen Museum und der Martinskirche zum Rhein, den wir über die Mittlere Brücke überqueren. An der Rheinpromenade beobachten wir einige waghalsige Personen, die im Rhein schwimmen sowie eine Gänsesägermutter mitsamt Küken. Wir bewundern das bronzene Stadtmodell und überqueren dann den Rhein mit der kleinen Fähre, die wir vorher schon vom Münster aus gesehen haben. Es ist erstaunlich, wie rasch man mit diesem winzigen Holzding über den Fluss kommt. Zurück am Hotel machen wir uns fertig, checken aus, holen die Räder und den Anhänger aus dem Müllraum und fahren los.

Es ist immer noch recht warm, aber nicht ganz so heiß wie gestern. Laut Wetterbericht soll es heute noch sehr heftig regnen. Wir sind gespannt und fahren los, entlang dem Rheinufer auf einem tollen Radweg nach Norden. Hier kommt überraschend schnell die Grenze nach Frankreich und Dirks Rad bekommt wieder eine neue Flagge verpasst. Bei Huningue, ungefähr auf der Höhe des Dreiländerecks zwischen Frankreich, der Schweiz und Deutschland biegen wir vom Rhein ab und folgen nun dem schnurgerade verlaufenden Canal de Huningue nach Nordwesten. Ganz zu Beginn gibt es hier entlang des Radwegs einen Planetenpfad. Es ist immer wieder erstaunlich, wie bald Erde und Mars kommen im Vergleich zum den äußeren Planeten (zu denen hier auch noch Pluto gehört). Wir fahren auch durch das kleine Naturschutzgebiet Petite Camargue Alsassienne. Ab und an kommen wir auch an einer Schleuse vorbei. Zu Beginn sind noch recht viele andere Radler und Sportler unterwegs, das dünnt sich im Verlauf de Strecke aber deutlich aus. Hinter der Marina der Ortschaft Kembs verlassen wir den kleinen Kanal endgültig, kommen bei Niffer zum Ende des viel größeren Canal du Rhone und rollen ab hier durch schöne und flache Elsass-Landschaften.

In Ottmarsheim schauen wir uns die bekannte achteckige Abteikirche an. Diese Kirche wurde in der ersten Hälfte des 11. Jahrhunderts für ein Benediktinerinnenkloster errichtet und zwar nach dem Vorbild der karolingischen Pfalzkapelle in Aachen errichtet. Wir fahren weiter durch die kleine Innenstadt von Ottmarsheim zu einem tollen Spielplatz am Waldrand etwas außerhalb der Ortschaft. Hier würden wir gerne sehr viel Zeit verbringen aber leider macht uns der Regen einen Strich durch die Rechnung. Viel früher als gedacht rollen wir zum vorgebuchten Hotel im Nachbarort, wo wir gerade noch trocken ankommen. Dann verbringen wir im großen Aufenthaltsbereich viel Zeit und schauen dabei dem draußen prasselnden Regen zu. Wir scheinen die einzigen Gäste zu sein und Hotelpersonal ist auch keins da – eine leicht absurd erscheinende Situation. Zum Abendessen gehen wir in das einzige heute geöffnete Restaurant der Ortschaft.