13.06.2025: Donaueschingen - Waldshut-Tiengen - Wünderlich

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13.06.2025: Donaueschingen - Waldshut-Tiengen
Nach dem Frühstück unterhalten wir uns noch etwas mit zwei Radlern aus Australien, die von Paris hierhergefahren sind und nun die Donau bis Budapest fahren wollen. Was sie als Vorteil an Europa sehen: hier ist alles so schön nahe beieinander. Im Vergleich zu den Weiten in Australien ist das sehr wohl wahr. Ehe wir weiter können, müssen wir die Fahrräder mitsamt Anhänger aus der Fahrradgarage bugsieren – mühselig vorbei an zwei Autos, die die 15-Minuten-Kurzzeitparkplätze vom Hotel dauerokkupieren und an denen man schon mit einem normalen Fahrrad kaum vorbeikommt. Dann ergibt sich noch ein Plausch mit einem e-Bike-Fahrer, der früher seine drei Kinder im Anhänger und Kindersitz gleichzeitig transportiert hat, und Erfahrungen austauschen will. Alles sehr nett.

Heute ist der Himmel wieder wolkenlos und es soll ziemlich warm werden. Nachdem wir uns gestern den Startpunkt vom Donauradweg nur kurz angeschaut haben – Dirk hat das in den Boden eingelassene Höhenprofil vom gesamten Donauverlauf gar nicht gesehen - halten wir dort nochmal an und wir machen auch nochmal einen Abstecher zum Donauursprung, an dem wir gestern recht schnell wieder weiter gefahren sind. Danach aber verlassen wir aber die Donau endgültig und rollen Richtung Süden aus Donaueschingen heraus, zuerst durch Allmendshofen und Hüfingen, das sind fast noch Vororte bzw. Ausläufer von Donaueschingen. Ein ganz kurzes Stück fahren wir dabei entlang der Breg und von Anfang an geht es ganz leicht aber stetig bergauf. Wir folgen auf einem straßenbegleitenden Radweg der B27 nach Süden, aber zumeist recht hübsch in einigem Abstand zur großen Straße. Hier geht es nun etwas steiler bergauf. Irgendwie ist das auch logisch, denn wir müssen heute ja eine Wasserscheide überqueren. Hinter der kleinen Ortschaft Behla wird es dann ganz kurz wirklich steil und Dirk kommt sehr ins Schnaufen. Überraschend schnell erreichen wir den höchsten Punkt des Tages. Der Blick zurück in die Ebene ist phänomenal, wir können sogar am Horizont Donaueschingen erahnen.

Wir fahren eine Weile über eine tolle und nur leicht wellige Ebene. Eine erste rasante Abfahrt führt uns an Riedböhringen vorbei nach Blumberg-Zollhaus. Hier kommt noch ein Gegenanstieg, vorbei an einer uns sehr interessant aussehenden Firma für Schwarzwaldschinken. Es ist wohl Zeit für eine erste Pause mit Brotzeit… Danach müssen wir auf einer Autostraße eine Rampe von 15 % herunterfahren, alternative wäre ein Trampelpfad über eine Wiese und ein mindestens ebenso steiler Schotterweg im Wald. Zum Glück ist nicht viel los und die wenigen Autos passen auf. Auf der Abfahrt bekommen wir auch ein Viadukt der berühmten Sauschwänzlebahn zu Gesicht. Die Bahn führt von Blumberg-Zollhaus nach Süden und wurde 1890 eröffnet. Nach 1870/71 geschah das Ganze als Vorbereitung für weitere mögliche Kriege gegen Frankreich. Da die Bahnlinie für die damaligen Lokomotiven viel zu steil ausgefallen wäre, wird die Strecke mit Hilfe von zahlreichen Viadukten und Kehren, teilweise in Tunneln, künstlich gelängt. Von diesen Strukturen hat die Sauschwänzlebahn auch Ihren Namen. Unten angekommen können wir wieder auf kleinen Radwegen bis in die Ortschaft Fützen rollen, vorbei am dortigen Bahnhof der Sauschwänzlebahn, ganz stilecht inklusive Kohlevorrat und Kohlekran für die Dampflokomotiven. In Fützen soll es einen Kinderspielplatz geben, der sich aber recht gut vor uns versteckt. Als wir den Spielplatz letztendlich doch finden, sind wir überrascht, wie hübsch er ist - das hätten wir in einer so kleinen und abgelegenen Ortschaft nicht erwartet. Wir legen in der Mittagshitze eine längere Pause mit Essen und Trinken ein und fahren dann weiter.

Hinter Fützen kommt der letzte längere Gegenanstieg für heute, dabei überqueren wir auch den von der Bahn im Kreis befahrenen Kreiskehrtunnel Stockhalde. Da es sich um einen Tunnel handelt, bekommen wir davon aber nicht viel mit. Immerhin sehen wir eines der Tunnelportale. Rasant geht es herab nach Grimmelshofen und ab hier geht es deutlich zahmer weiter immer entlang dem Fluss Wutach nach Süden. An einem Supermarkt legen wir eine länge Trink- und Eispause ein. Als wir weiterfahren, sind wir überrascht, als uns ein extrem tief in unsere Richtung fliegender Airbus A380 überholt und dann Richtung Südwest abschwenkt. Ein kurzer Blick ins Internet bringt zu Tage, dass wir uns in der Einflugschneise vom Flughafen Zürich befinden. Interessant. Am Freibad von Lauchringen gibt es einen tollen großen und absolut leeren – scheinbar verbringen die hiesigen lokalen Kinder und Jugendlichen bei den aktuellen Temperaturen ihre Zeit lieber im Schwimmbad – Spielplatz, wo wir wieder eine Pause einlegen, ehe wir den Rest der heutigen Etappe in Angriff nehmen.

Bald erreichen wir die Ausläufer von Waldshut, zuerst geht es recht unschön entlang großer Straßen doch bald kommen wir zum Rhein, der uns im Vergleich zur jungen Donau in den vergangenen Tagen riesig vorkommt. Das letzte kurze Stück in die sehr schöne Altstadt von Waldshut geht es nochmal steil nach oben. Nach dem Einchecken ins Hotel gibt es ein leckeres Abendessen in einem lokalen Burgerrestaurant und dann geht es ins Bett.

Tageskilometer: 66.0 km, Gesamtstrecke: 410 km


Unterwegs in den Ausläufern des Schwarzwaldes


Fischbauchbrücke auf der Sauschwänzle-Bahn


Am Rhein angekommen


In der Marktstraße von Waldshut
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