09.06.2025: Günzburg - Ehingen
Das Hotelfrühstück ist nicht sonderlich umfangreich aber sehr gut. Wir bereuen es nicht, nochmal hier abgestiegen zu sein. Das Wetter soll heute viel besser werden als während den beiden ersten Tagen unserer Reise. In der Tat rollen wir bei blauem Himmel los. Der Bäcker am Marktplatz hat sonntags geschlossen, was logischerweise auch den Pfingstmontag einschließt. Wir entscheiden uns, dass es keinen Sinn macht, die anderen Bäcker in der Stadt abzuklappern. Allgemein brauchen die Kinder inzwischen viel weniger ihr zweites Frühstück in Form einer Breze im Anhänger als noch vor einem Jahr und daher verlassen wir ohne Brezen die Innenstadt durch das untere Tor. Dann biegen wir scharf nach rechts ab Richtung Donau. Auf einer großen Brücke überqueren wir zunächst einige Bahnschienen und können dann endlich einen Blick auf den Fluss werfen, dem wir nun für einige Tage folgen werden.
Hinter der Brücke verläuft der Radweg zunächst ein paar Kilometer direkt entlang der Donau, dann entfernt er sich bei Leipheim vom Wasser und führt schön über Wiesen und kleine Dörfer. In Weißingen haben wir vor sieben Jahren auf dem Weg nach Bordeaux eine Katze gesehen und auch jetzt finden wir in einer Bauernhofscheune ein fressendes Kätzchen. In den folgenden Ortschaften gibt es weitere Bäckereien, aber auch diese haben alle geschlossen. Hinter Thalfingen kommen wir wieder an die Donau und überqueren bald die Grenze nach Baden-Württemberg. Kurz darauf erreichen wir beim Messegelände die wie immer sehr abrupt auftauchenden Ausläufer von Ulm. Wir wollen uns kurz die Innenstadt anschauen und verlassen daher bei der Dianawiese den Donauradweg.
Erstaunlich verkehrsarm rollen wir durch die schöne Altstadt bis direkt zum beeindruckenden Münster. Hier finden wir auch endlich Brezen für die Kinder, nach 26 Kilometern. Nach dieser Distanz ist eine Spielplatzpause hochverdient. Nicht weit entfernt vom Münster gibt es eine Insel in der Großen Blau mit einem sehr schönen aber auch recht vollen Spielplatz. Wir bleiben lange hier und Alex und Franzi freuen sich, sich austoben zu können. Nach der Pause geht es noch ein kurzes Stück durch die Altstadt, durch die Stadtmauer, und erstaunlich schnell sind wir wieder auf dem Donauradweg unterwegs. Der nächste gescheite Spielplatz entlang der Route befindet sich erst in unserem Zielort, das sind noch 33 Kilometer. Die Kinder denken, dass sie das durchhalten, also fahren wir los und schauen, was passiert. Noch in Ulm ist der Donauradweg „bis voraussichtlich zum 3. Juni“ gesperrt. Dieses Datum ist schon einige Tage her, aber die Absperrungen schauen noch ziemlich existent aus. Das gilt aber auch für die Massen an anderen Radlern, die sich an den beiseitegeschobenen Baustellenabsperrungen vorbeidrücken. Wir fahren hinterher und kommen auf eine definitiv noch im Bau befindliche aber gut fahrbare Strecke.
Erstaunlich schnell verlassen wir Ulm wieder und wechseln in der Folge mehrfach munter die Flussseite. Wir sind mal direkt an der Donau unterwegs und mal etwas davon entfernt, aber immer schön auf Asphalt und uns kommen immer auch recht viele andere Fernradler entgegen. Flussabwärts scheint die üblichere Fahrtroute zu sein - heute Morgen in Oberelchingen wurde uns sogar zugerufen, dass wir in die falsche Richtung fahren würden. Hinter Griesingen kommt eine kurze Abfahrt und die verlorenen Höhenmeter werden nach einer weiteren Donauüberqerung in den Ausläufern von Ehingen recht steil wieder zurückgeholt. Katharina muss zweimal auf den heftig schnaufenden Dirk warten, aber letztendlich bringen wir auch diese Hürde hinter uns und können gemütlich ins schöne Ehingen rollen.
Im sehr hübschen Stadtgarten – dabei handelt es sich um einen kleinen Park direkt hinter der Altstadt – gibt es einen tollen Spielplatz. Nach einer längeren Pause dort fahren wir weiter zum Hotel und machen uns frisch. Dann schauen wir uns in der kleinen aber hübschen Fußgängerzone um. Auffällig ist, wie viele Störche hier leben. Auf fast jedem Dach sitzt ein großes Nest mit mehreren großen Vögeln, teilweise auch mit Jungtieren. Auch ein Eis muss sein, ehe wir in einer eigentlich recht guten Pizzeria den langsamsten und vergesslichsten Kellner der Stadt entdecken.
Tageskilometer: 61.4 km, Gesamtstrecke: 181 km

Mal wieder auf dem Donauradweg

Das Ulmer Münster

Auf dem Donauradweg hinter Ulm

Auf dem Marktplatz von Ehingen