14.06.2025: Waldshut-Tiengen - Basel
Das Hotel wird aktuell in Teilen renoviert, so dass es Frühstück im Café nebenan gibt. Da wir früh wach sind und das Frühstück erst ab 8:00 möglich ist, holen Dirk und Alex schon die Fahrräder und den Anhänger aus der Tiefgarage und stocken auf dem Rückweg zum Hotel im Edeka nebenan die Getränkevorräte auf. Das wird nötig sein, denn laut Wetterbericht soll es heute nochmal heißer werden. Auf die Idee mit den Fahrrädern sind auch andere Hotelgäste gekommen und vor der Unterkunft sammelt sich ein lustiges Sammelsurium an motorisierten und nicht motorisierten Fahrzeugen. Nach dem Essen und Zähneputzen checken wir aus. Dirk hat sich bei den letzten Unterkünften so sehr daran gewohnt, den Zimmerpreis schon am Abend zu bezahlen, dass er fast aus Versehen die Zeche geprellt hätte.
Von der auf dem Rhein-Hochufer gelegenen Innenstadt von Waldshut rollen wir runter zum Fluss, wo wir immer in der Nähe des Flusses daherrollen. Zuerst durch eine schöne Auenlandschaft zwischen dem Rhein selber und einem für ein Wasserkraftwerk angelegten Kanal. Alles sehr hübsch, irgendwie passt da aber das auf der Schweizer Seite stehende Kernspaltungskraftwerk Leibstadt mit seinem heftig dampfenden Kühlturm nicht wirklich dazu. Es kommen immer wieder kleinere Anstiege, jeweils maximal nur 20 bis 25 Meter hoch, aber mit dem Anhänger jedes Mal eine kleine Herausforderung. Von der Ortschaft Laufenburg gibt es eine Version auf der Deutschen Flussseite und eine auf der Schweizerischen. Wir haben zuerst von einem Hochufer aus einen schönen Blick auf die Schweizerische Ortschaft und rollen dann durch die hübsche Altstadt auf der Deutschen Seite. In Murg kommen wir an einem toll aussehenden Freibad vorbei und sind ein wenig neidisch auf die Menschen, die hier relaxen können. Direkt entlang der Eisenbahnlinie erreichen wir das sehr hübsche Bad Säckingen, wo wir uns die alte Holzbrücke über den Rhein anschauen. Mit fast 204 Metern handelt es sich dabei um die längste Gedeckte Holzbrücke Europas. Die Brücke steht wohl seit 1272 hier, wurde aber seitdem mehrfach zerstört und wieder aufgebaut. Dann legen wir eine längere Pause auf einem Spielplatz ein.
Weiter geht es über eine lustige Mischung aus mal Schotter und mal Asphalt, direkt am Rhein, über Wiesen etwas davon entfernt oder durch propere Ortschaften. Bei Wehr-Brennet kommen wir durch ein kleines Naturschutzgebiet, wo wir jede Menge Wasservögel sehen, inklusive einem am Ufer sitzenden Paar Schwäne mit einem schon recht großen Jungtier. Je mehr wir uns Basel nähern, desto mehr Industrieanlagen sind auch auf beiden Seiten des Flusses zu sehen. Unserer zweite Spielplatzpause - es ist inzwischen glutheiß - gibt es in Rheinfelden. Auf dem Spielplatz gibt es auch einen kleinen Tümpel, was Alex sehr gerne nutzt, um sich etwas abzukühlen.
In Wyhlen müssen wir aufgrund einer Straßenbaustelle ein Stück des Radwegs großräumig umfahren und bald darauf erreichen wir Grenzach und den Grenzübergang in die Schweiz. Sehr prominent sind die Hochhäuser der Firma Roche zu sehen. Grenzkontrollen gibt es keine und kurz hinter der Grenze tauscht Dirk an seinem Rad die Flagge von Baden-Württemberg durch diejenige der Schweiz aus - darauf hat Alex sich schon längere Zeit gefreut. Wir fahren entlang einer vielbefahrenen Straße und unsere eigentlich angedachte Route würde weiter entlang dieser Straße verlaufen, aber wir nehmen mehr oder weniger aus Versehen eine deutlich schönere Alternative südlich vom Fluss. Noch einmal etwas bergauf geht es in die schöne Altstadt und weiter zu unserem mitten drin gelegenen Hotel.
Davor ist die Bühne eines Festivals aufgebaut - wir fühlen uns sehr an die Übernachtung in Zwickau während unserer Tour vor einem Jahr erinnert und hoffen, dass es in der Nacht nicht zu laut wird. Bei der Buchung hatten wir nach einem sicheren Abstellplatz für die Räder und Anhänger gefragt und diesen auch schriftlich zugesagt bekommen. Diese Zusage ist nun an der Rezeption leider nicht bekannt. Was stattdessen bekannt ist, ist eine strikte Regel, keine Räder irgendwo unterzubringen. Das ist doof, denn gerade, wenn heute Abend viele Festivalbesucher unterwegs sind, wollen wir die guten Räder und den Anhänger nicht im Freien stehen haben. Zum Glück haben wir den Mailverkehr von der Buchung noch parat und mit reichlich Verspätung dürfen die Räder in den Müllraum. Die Mitarbeiter sind allesamt recht freundlich, der Fehler ist eine Ebene höher geschehen. Diese Ebene höher reagiert später leider auch nicht, als wir per Mail nachhaken – das ist ganz, ganz schwach. Die Kinder mussten sehr lange in der Hitze warten, dafür wäre zumindest eine Entschuldigung angebracht gewesen. Es gibt noch ein Eis für alle, dann Abendessen und dann gehen wir ins Bett.
Tageskilometer: 66.1 km, Gesamtstrecke: 477 km

Laufenburg

Holzbrücke in Bad Säckingen

Blick auf das schweizerische Rheinfelden

Wir überqueren die schweizer Grenze